Rum Ryoma 7 Jahre
Wenn Japaner sich mit etwas beschäftigen, meinen sie es meistens ziemlich ernst. Das durfte die europäische Auto- und die Elektroindustrie in den 70iger und 80iger Jahre erstaunt lernen. Mittlerweile sind die Asiaten bei den feineren Genüssen angekommen. Seit Jahren gibt es auf internationalen Festivals prämierten japanischen Whisky und neuerdings auch japanischen Rum. Japan erstreckt sich über 25 Breitengrade von Nord nach Süd und hat klimatisch von kalt gemäßigt bis subtropisch alles zu bieten. Die Whiskydestillerien stehen dabei hauptsächlich auf der nördlichen Insel Hokkaido. Dort ist das Wetter ähnlich schlecht wie in Schottland. Auf Shikoku, eine der südlichen Hauptinseln des Landes dagegen wächst Zuckerrohr. Die zum Nikka-Konzern gehörende Kikusui Sake Brewing Company ist nebenbei der größte japanische Zuckerrohrverarbeiter. Was lag in dieser sehr experimentierfreudigen Brennerei, die neben Sake auch Jogurthlikör und Süßkartoffelschnaps herstellt, näher, als es nun auch mit Rum zu versuchen. Heraus kam der Rum Ryoma.
Rum genießen auf andere Art
Es wäre ein Wunder, würde sich ein japanischer Rum nicht von denen aus Mittelamerika unterscheiden. Wir empfehlen den Ryoma Rum-Genießern auf der Suche nach etwas Besonderem. Wir halten den Ryoma für gelungen. Er ist in der Machart ein „Agricole“, das heißt, er wird nicht aus Melasse sondern aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft hergestellt. Sieben Jahre lagert der Ryoma im Eichenfass. Dem Auge erscheint der Rum im Glas sehr hell mit goldgelbem Farbton und einem leichten Grünstich. Auf Zuckerkulör zum Nachfärben verzichtet die Destillerie anscheinend. Zur Nase ist der Ryoma weniger zurückhaltend. Das Aroma ist floral und fruchtig. Ein bisschen Hefe, Banane und Eiche aus dem Fass tauchen auf. Im Mund setzt sich fort, was in der Nase anklingt: Frucht, Florales, Banane und gegen Ende Vanille und eine dezente Süße. Der Abgang ist nicht übermäßig lang. Im Mund bleibt der Geschmack aber noch lang erhalten.
Ryoma Rum: Ein Rum für den Blick über den Tellerrand
Insgesamt ist der Ryoma ein interessanter fast leichtfüßiger daherkommender Rum. Warum ihn der Hersteller in Japan besonders im Segment „Frauen“ anpreist, bleibt das Geheimnis der Marketingstrategen. Ein zuckersüßer Gaumenschmeichler ist der Ryoma jedenfalls nicht.
Das Etikett der puristisch schwarzen Flasche zeigt den japanischen Samurai Ryoma und den Spruch „A man has a choice“. In diesem Sinne: Wählen Sie doch mal den Ryoma und wagen Sie den Blick über den Tellerrand.
Alc: 40,0 % Vol.
Inhalt: 0,04 Liter
Kein Verkauf an Jugendliche unter 18 Jahre