Viva Cuba Libre – Alles über Cuba Libre Zutaten & Rezepte

Mit diesen Rezepten & Zutaten mixen Sie den perfekten Cuba Libre

 

Cuba Libre

 

Es lebe das freie Kuba“ – dieser Trinkspruch, mit dem auf die Befreiung von der spanischen Kolonial-Besatzung angestoßen wurde, ist der Namensgeber für einen der bekanntesten Longdrinks der Welt. In dieser Übersicht präsentieren wir Ihnen nicht nur Tipps für die richtige Zubereitung von Cuba Libre, sondern auch einige neue Rezepte für den Klassiker, die Sie mit Sicherheit noch nicht kennen.

 

Oft wird gefragt:

  • Was braucht man für einen Cuba Libre?
  • Welche Cola verwendet man am besten für einen Cuba Libre?
  • und die wichtigste Frage: welcher Rum ist der beste für einen guten Cuba Libre?

 

In der Regel besteht der Klassiker Cuba Libre aus 4 Komponenten.

 

die klassischen Cuba Libre Zutaten des Orginal-Rezepts sind:

 

  • Eis
  • einige Limettenschnitze
  • weißer, kubanischer Rum
  • Cola

 

Ein typisches Rezept für die Zubereitung eins Cuba Libre sieht wie folgt aus:

 

  • Ein großes Longdrink-Glas mit einigen Eiswürfeln bestücken
  • circa 4 cl weißen, kubanischen Rum hinzugeben und mit einem Löffel umrühren
  • das Glas mit Cola auffüllen
  • Je nach Geschmack Limettenschnitze ins Glas pressen und/oder hinzugeben, anschließend servieren

 

Hier ein Video von den Kollegen von Allrecipes über die Herstellung eines Cuba Libres:

 

Während Eis und Bio-Limetten in der Regel immer ähnlich schmecken, gibt es bei Cola und vor allem beim Rum riesige Geschmacksunterschiede.
Beim Rum kommen zudem noch immense Preisunterschiede hinzu.

 

Die einfache und billigste Variante des Cuba Libre
Die einfachste und auch billigste Variante beinhaltet eine Cola vom Discounter und den einfachen, weißen Bacardi-Rum aus der Supermarkt-Theke.
Kann man machen – man merkt die Geschmacksunterschiede jedoch deutlich. Außerdem ist diese Variante langweilig. Es gibt so viele spannendere Cuba-Libre Rezepte!

 

Eine höherwertige Variante des Cuba Libre
In einer etwas höher-wertigen Variante verwendet man den 3-jährigen Havana-Club mit einer Orginal-Coca-Cola oder Pepsi.
Ebenso gerne genommen wird der 7-jährige Havana Club – auch wenn man mit diesem braunen Rum streng genommen keinen Orginal Cuba Libre mixt: denn für die Original-Rezeptur verwendet man als Zutat nur weißen Rum. Doch auch diese Kombinationen sind etwas in die Jahre gekommen und nicht gerade innovativ.

 

Wir wollen experimentieren und der Sommer steht vor der Tür. Grund genug über den Teller- bzw. den Glasrand hinauszublicken und einige Neuauflagen des Klassikers auszuprobieren.

 

Alternative Rums für die einfache & billige Variante:
Versuchen Sie anstatt des einfachen, weißen Bacardis aus der Supermarkt-Theke doch mal folgende Rums in einer ähnlichen Preisklasse:

  • Der Brugal Ron Especial Extra Dry wartet mit einem ausbalancierten, fruchtigen Aroma auf. Der Rum kommt zwar aus der Dominikanischen Republik und nicht aus Kuba, ist ideal für alle Long-Drinks, besonders für Rum-Cola bzw. Cuba Libre.
  • Ebenso gut eignet sich der Tiki Lovers White Rum, der ebenfalls sehr fruchtig ist und perfekt mit Limetten und Cola harmoniert
  • Ein guter goldener Rum, der sich für den berühmten Longdrink eignet ist der Cockspur Fine Rum 5 Star, hier schmiegt sich die frische Zitrusnote wieder perfekt an die Limetten an.

 

Alternative Rums für die etwas höher-wertige Variante:
Anstatt des 3- und 7 jährigen Havana Clubs sollten Sie folgenden Rums einmal eine Chance geben:

 

Die Championsleague des Cuba Libre:
Es gibt unzählige Cola-Sorten, und noch viel mehr Rum-Sorten. Die wahre Kunst ist nun, die Rums herauszufinden, die in Zusammenspiel mit einer bestimmten Cola-Sorte den persönlichen Favoriten herausbilden. Das Team von Rum-Paradise hat mit den Kombinationen der 4 Komponenten gespielt und heraus kamen folgende moderne Abwandlungen eines alten Klassikers:

 

 

1) Mädchenschwarm:
Ein klassischer Rum-Coke oder ein Cuba-Libre ist vielen Frauen entweder zu stark oder zu sauer. Süß hingegen geht bei Mädels meistens! Der „Mädchenschwarm“ ersetzt den starken, weißen Rum durch einen mit Kokosnuss aromatisierten Rum, die Cola durch Spezi oder Cola-Mix und die Limetten durch Orangen. Heraus kommt ein ausgesprochen rundes und süffiges Getränk, ein wahrer Mädchenschwarm eben. Den Frauen zu Liebe bitte nur 2 CL Rum verwenden. Am besten eignet sich der Golden Coconut Rum Liquer für diesen Longdrink, der Belmont Coconut Rum ist jedoch eine fast ebenbürtige Alternative.

 

 

2) Die Krake:
„Die Krake“ ist aufgrund ihres Namensgeber, dem The Kraken Rum Black Spiced ein wahres Powerhouse unter unseren Vorschlägen. Der kräftige Spiced Rum entwickelt zusammen mit den Limetten ein außerordentliches Aroma. Am besten passt eine nicht zu süße Cola-Sorte, wie zum Beispiel Afri-Cola. „Die Krake“ ist eine der stärkeren Varianten unseres Klassikers. Sie lässt sich auch ohne Limetten und ohne Eis sehr gut als Rum-Cola genießen. So ist das Getränk schwarz wie die Tiefen des Meeres und entfaltet die Spiced-Aromen des Rums erst so richtig.

 

 

3) Old Times:
Es ist etwas dekadent, einen 18-jährigen Rum mit Cola zu mischen. Wenn man aber mit dem „Old-Times“ auf die guten alten Zeiten anstößt, dann darf es schon etwas besonderes sein. In dieser Abwandlung treffen zwei alte Getränke aufeinander: Sinalco Cola, Europas ältestes Erfrischungsgetränk und der Ron Malecon Reserva Superior 18 Años. Dieser Rum reift mindestens 18 Jahre im Eichenfass und macht sich aufgrund seines runden Geschmacks hervorragend als Longdrink. Aufgrund des feinen Frucharomas des Malecons sollte der „Old Times“ mit Zitronen anstatt Limetten verfeinert werden. Wer sich nicht ganz so alt fühlen will, kann auch den 15-jährigen Malecon für den Old Times verwenden.

 

 

4) Electricity:
Rum-Cola ist aufgrund des hohen Energie-, Alkohol- und Koffeingehalts ein Getränk das man auf Parties, in Clubs oder in anregender Gesellschaft zu sich nimmt. Ein typischer „Absacker“ sieht anders aus. Warum also das anregende Getränk nicht noch etwas weiter fein-tunen? Hier kommt „Electricity“ ins Spiel. Wie der Name schon sagt vereint „Electricity“ wahre Energie-Lieferanten: Für diese Variante verdünnt man 2 CL eines der stärksten Rums der Welt, des Holey Dollar Rum Platinum Coin Cask Strength mit 2 CL eines süffigen Rum-Likörs mit Kaffee-Geschmack, zum Beipsiel dem Brinley Shipreck Coffee Rum. Anschließend verfeinert man die Mischung mit Limettensaft, rührt 1 gehäuften Teelöffel braunen Rohrzucker unter und füllt alles mit Piranja-Cola aus dem Saarland auf. Bei dem Namen muss man sicherlich nicht erwähnen, dass Piranja-Cola bis zu 3 Mal mehr Koffein beinhaltet als herkömmliche Cola Sorten. Nach diesem Drink wird die Nacht zum Tage.

 

 

5) Porn-Star:
An Bars ist oft Smalltalk angesagt. Einen guten Einstieg bietet dieser Drink. Für den Pornstar verwendet man Rums der Marke Ron de Jeremy. Ron Jeremy ist Namenspatron der gleichnamigen Rum-Marke und der Pornofilm-Darsteller mit den meisten Kamera-Auftritten. Er „steht“ mit dieser Leistung sogar im Guiness-Buch der Rekorde. Den Porn-Star gibt es in zwei Varianten: Für den „Soft-Porn“ verwendet man 3 CL des weicheren und sanfteren Reserva-Rums, während der „Hard-Core“ mit 5 CL des Ron de Jeremy Spiced Rums gemixt wird. Für den Pfiff sorgen auch hier Zitronen. Aufgefüllt wird das ganze mit der Topstar-Cola von Aldi. Zu keinem Drink passt eine billige Cola besser als zum Pornstar.

 

 

6) The Rich Kid:
Wer sich einen Rich Kid leistet, hat für die angebliche Dekadenz des „Old Times“ nur ein müdes lächeln übrig. Beim Rich Kid scheiden sich die Geister, denn muss es wirklich sein, einen Spitzen-Rum mit Cola zu versauen? Natürlich! Wer kann, der kann. Und das Geschmackserlebnis ist wirklich einmalig.
Als Basis für den Rich Kid eignet sich am besten die Fentimans Curiosity Cola aus Großbritannien. Sie hat einen leicht würzigen Geschmack und ist mit feinen Noten von Catuaba- und Guarana-Extrakten versehen. Sie wird noch genau so wie Anfang des 20. Jahrhunderts aus natürlichen Zutaten hergestellt.
Zur Würze der Cola passt perfekt das blumig-nussige Bukett des Appleton Rum Estate 21 Years old, zweifelsohne wohl einer der besten Rums der Welt.
Für die Herstellung des Rich Kids gießt man 4 CL aus der kleinen, gekühlten Cola-Flasche ab und ersetzt diese durch 4 CL Appleton Rum. Das sanft-süße Finish des Rums in Verbindung mit dem würzigen Gaumenschmeichel der Cola rundet man am besten mit einer Scheibe Blutorangen ab, die in den Flaschenhals gesteckt wird. Serviert wird der Rich Kid in der Flasche, mit einem schwarzen Strohhalm. Dekadent, aber leider geil.

 

 

7) Spice Libre:
Wer herbe Drinks mag, wird den Spice Libre lieben. Als Basis dient eine der wohl bittersten deutschen Cola-Sorten, die Glorietta von Oetinger. Sie harmoniert perfekt mit einem würzigen Spiced Rum, wie zum Beispiel dem Bristol Classic Black Spiced. Die bitteren Noten der Cola unterstreichen die Vielschichtigkeit des Rums und bringen seine Kaffeenoten, die Orangen-Nuancen und die dezenten Biskuit-Töne sehr gut zur Geltung. Der Spice Libre wird mit viel Eis und Orangen serviert.

 

 

8) Vanilla Sky:
Der Vanilla-Sky kann neben dem „Mädchen-Schwarm“ zum Lieblings-Cuba-Libre der Damenwelt werden. Wie der Name schon sagt, dreht sich alles um Vanille.
Als Basis muss in diesem Fall natürlich eine Cola mit Vanille-Geschmack herhalten. Wir empfehlen Virgin Cola Vanilla aus Großbritannien. Mit reichlich Eis und einem hochwertigen Vanille-Rum-Likör, wie zum Beispiel dem Vanilla Gold Rum Liquer schwebt man mit dem Vanilla-Sky schnell auf Wolke 7 des Geschmack-Himmels. Damit die Damen den Drink auch eine Weile genießen können, bitte auch hier nur mit 2 CL Rum arbeiten, da auch Liköre bis zu 40% Vol. Alkohol haben können.

 

 

9) The Real Cuban:
Wir erinnern uns: der orginal Cuba Libre enthält weißen, kubanischen Rum. Aus diesem Grund muss natürlich auch eine solche Auflistung einen weißen Kubaner enthalten. Wir haben uns für den Legendario Carta Blanca entschieden. Vor allem seine Cremigkeit in Verbindung mit der Cola macht ihn zur perfekten ALternative gegenüber den Standard-Mix-Getränken von Havana Club. Bei einem richtigen Cuba Libre dürfen natürlich nur wenige Experimente geschehen: Wir haben uns für eine Kombination aus Limetten, Carta Blanca und der guten, alten Fritz-Cola entschieden. Ihre perfekte Süße unterstreicht den Real Cuban und lässt den Klassiker in neuem Gewand daher kommen.

 

 

10) Softy:
Wer es gerne soft mag, ist mit dem Softy auf der richtigen Seite. Als Basis verwenden wir eine sanfte, fruchtige Bio-Cola, die Zisch Guarana-Cola von Voelkel. Als Partner im Glas servieren wir den Vizcaya Rum Crystal Light, einen seidig-weichen weißen Rum aus der Dominikanischen Republik, der neben der sanften Cola genügend Platz im Glas hat, sein vielschichtiges Aroma zu entfalten. Auch hier eher 2-3 CL Rum verwenden und das ganze mit einem Spritzer Zitrone auf viel Eis servieren.

Rum Infografik: 10 interessante Fakten über Rum

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10 Fakten die Du über Rum unbedingt wissen solltest

Mehr als eine Million Bundesbürger trinken mindestens ein Mal im Monat Rum. Kein Wunder: mit seiner reichen Geschichte und einem tollen Geschmack gehört Rum zu ein einzigartigsten Getränken unserer Zeit. Doch die allgemeinen Kenntnisse darüber reichen meistens nur aus, um den Namen der Marke fehlerfrei auszusprechen.

Mit dem Wissen dieser Rum-Infografik glänzt Du auf jeder Party:

    1. Um die Moral der britischen Matrosen und Soldaten zu stärken wurde ihnen regelmässig Alkohol verabreicht. Da Bier und Wein jedoch im heissen Klima schnell verdarben, wurde Rum zum perfekten Ersatz. Gleichzeitig hat man Rum heilende Eigenschaften nachgesagt, da die Soldaten weniger anfällig für Krankheiten wie Skorbut wurden. Heute weiss man, dass es eher an dem reichlich beigemischten Limettensaft lag, dass die Soldaten nicht mehr so häufig unter der Vitamin-Mangelerkrankung leiden mussten

 

    1. Der britische Admiral Horatio Nelson hat angeordnet, seinen Körper nach dem Tod in ein Fass voller Rum zu legen, um ihn so zu konservieren. Als er bei der Schlacht um Trafalgar im Jahr 1805 starb, wurde seinem Wunsch entsprochen. Heute ist Nelsons Blood als aromatisierter Premum-Blend unter dem Namen „Pusser’s British Navy Rum Nelson’s Blood“ erhältlich.

 

    1. Seine erste urkundliche Erwähnung fand Rum im Jahr 1650 als „rumbullion“ (dt. großer Tumult) sowie im Jahr 1661 durch den damaligen Gouverneur von Jamaica. Somit gilt die Karibik als die Wiege des Rums.

 

    1. Das heutige Epizentrum der weltweiten Rumproduktion ist ebenfalls unbestritten die Karibik. Mehr als 80% der Gesamtproduktion der Welt kommen von hier und so gut wie jede karibische Insel produziert ihren eigenen Rum. Die restlichen 20% verteilen sich auf:- Mittelamerika ( z.B. Flor de Cana in Nicaragua und Centenario in Costa Rica)
      – Südamerika (z.B. Pampero und Botucal (ehemalig Diplomatico) in Venezela)
      – Kanaren & Kap Verde
      – Madagaskar, Mauritus & Reunion (z.B. Green Island und Tilambic)
      – Indien (z.B. Old Monk)
      – Philippinen, Japan, Indonesien (z.B. Ryoma und Sangsom)
      – Australien (Bundaberg, Holey Dollar)

 

    1. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Rum als Haarschampoo und Haar-Medizin genutzt, da man annahm, dass dieser zur Wurzelstärkung beitragen kann. Heute wissen wir, dass es nicht stimmt.

 

    1. Die älteste Rum-Marke heisst Mount Gay. Die Rum-Destille auf Barbados/Karibik hat die erste Flasche des gleichnamigen Rums im Jahr 1703 verkauft. Mount Gay Rum ist bis zum heutigen Tage erhältlich.

 

    1. Die teuerste Flasche Rum wurde in den 1940er Jahren von der Brennerei Wray & Nephew abgefüllt. Die Sorte, die keinen besonderen Namen trägt, enthält Rum aus dem Jahr 1915. Heute existieren nur noch 4 Flaschen davon. Der Preis: 40.000 USD pro Flasche

 

    1. Bei Holey Dollar Rum, einer Distilling Company in Australien wird eine der Rumsorten, mit dem höchsten Alkoholgehalt hergestellt. Der braune Holley Dollar Rum Platinum Coin Cask Strength brüstet sich mit einem Alkoholgehalt von 75%. Der vorgeschriebene Mindestalkoholgehalt beträgt 37,5% Volumenprozent.

 

    1. Rum ist wahrscheinlich die markanteste Spirituose der Welt. Auch bei einer 100.000-fachen Verdünnung kann man Rum immer noch schmecken!

 

  1. Mit knapp 20 Millionen verkauften Flaschen pro Jahr ist Bacardi an der Spitze der größten Rum-Hersteller der Welt. Aber dicht auf den Fersen folgt Tanduay aus den Philippinen, mit 19,6 Millionen Flaschen.
Farbe

rum-farben

 

Rum ist das einzige destillierte Getränk, das es in den unterschiedlichsten Farbnuancen gibt:

 

Junger Rum ist klar und farblos.

Wenn Rum in Eichenfässern lagert, ergeben die natürlichen Tannine im Holz einen goldenen Farbton, der sich nach mehreren Jahren zu einem dunklen Braun verändert. Einige Spiced Rums können sogar fast schwarz wirken.

Da Holz ein natürlicher, lebendiger Stoff ist, kann es beim gleichen Rum in unterschiedlichen Fässern zu andersartigen Farbausprägungen kommen. Hinzu kommt, dass vor der Abfüllung der gereiften Spirituosen Wasser beigefügt wird, um den Alkoholanteil des Rums zu verringern dadurch ändert sich zwangsläufig auch seine Farbe. Deshalb wird bei vielen Rums Karamell – manchmal auch karamellisierter Zucker – hinzugefügt, um entsprechende Anpassungen vorzunehmen.  Heutzutage erwarten Kunden konstante Leistungen, das trifft auch auf die Farbe von Rum zu. Außerdem überlassen viele Hersteller nichts dem Zufall und wollen Ihren Rums die aus ihrer Sicht optimale Farbe verleihen.

Heller oder weißer Rum hingegen wird entweder im Edelstahltank ausgebaut oder aber gefiltert. Um die Kunden zufrieden zu stellen, die lieber einen weicheren Geschmack bevorzugen, lassen die Destillerien den Rum zur Geschmacksverbesserung reifen. Anschließend  filtern sie ihn mit Karbon, um jegliche Farbe zu entfernen, die er möglicherweise angenommen hat. Karbonfilter können auch einige der  Schadstoffe oder Unreinheiten beseitigen, was die Gefahr von Kopfschmerzen am nächsten Tag stark verringert.

>> weiter mit: Etikettenkunde

Rum-Produktion

Um die Unterschiede von Rum schätzen zu lernen  und einen Überblick zu bekommen, ist es hilfreich den Herstellungsprozess von Rum näher zu betrachten.

Vereinfacht kann man sagen: Bei der Rumherstellung wird Zucker aus Zuckerrohr fermentiert, der dabei entstandende Alkohol wird über einen Destillations-Prozess konzentriert und reift anschließend in Fässern

1) SCHRITT:  Zuckerrohr-Ernte


Zuckerrohr ist ein Gras, das optisch an eine Mischung aus Schilf und Bambus erinnert.  Nach einer Reifezeit zwischen 10 und 12 Monaten wächst Zuckerrohr auf eine Länge von bis zu 4 Metern. Bei der Ernte werden die Zuckerrohr-Stengel entweder per Machete oder mit einer Schneidemaschine über dem Boden abgeschnitten. Für die Zuckerproduktion werden nur die Stengel benötigt, weswegen die Blätter meist bereits auf dem Feld abgeschnitten werden. Je nachdem in welcher Region man sich befindet, kann man während der Zuckerrohr-Ernte Abenteuerliches beobachten. In einigen Regionen wird der Zuckerrohr mit Esel- oder Pferde-Wagen abtransportiert. In anderen Regionen hingegen gehören die größeren Straßen während der Ernte den Zuckerrohr-Trucks. Es reiht sich alter, verrostete LKW an LKW – meist amerikanischer Bauart – bis oben hin mit Zuckerrohr beladen. Sie rasen hintereinander über die Highways und man ist gut beraten, diesem Schauspiel aufgrund des Staubes ihrer Geschwindigkeit nicht aus allzu nächster Nähe bei zu wohnen.

Es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten Arten an Zuckerrohr. Je nach Regenmenge, Zusammensetzung des Bodens und Bewässerungsmöglichkeiten setzen die Zuckerrohr-Anbauer unterschiedliche Sorten ein. Da Rum und Zucker in der Karibik einen großen Wirtschaftszweig darstellen, unterhalten viele Landwirtschaftsunternehmen der Anrainer-Staaten Forschungseinrichtungen, die Setzlinge züchten und bereitstellen. Momentan befindet sich die modernste Einrichtung auf Barbados.

2) Schritt: Pressen des Zuckerrohrs

Nach dem Transport in die Zuckerfabrik werden die Zuckerrohr-Pflanzen gewaschen und mit Hilfe rotierender Messer klein geschnitten und ausgepresst. Dieser Vorgang entzieht dem faserigen Zuckerbrei den Zuckerrohr-Saft. Die reife Pflanze hat einen Zuckeranteil von 12-14%, weswegen es einiger Arbeitsschritte bedarf, um den Zucker aus der Pflanze zu extrahieren. Der zerkleinerte Breirest wird oftmals verbrannt und liefert so Energie für die Rumherstellung. Große Destillen wie Flor de Cana  produzieren über das Verbrennen der Breireste so viel überschüssige Energie, dass sie damit Generatoren antreiben und in ihrem Land als Energie-Anbieter fungieren können.

3) Schritt: Verarbeitung des Zuckerrrohr-Safts

Mit dem Zuckerrohr-Saft wird in der Regel wie folgt verfahren:

 

1) In den französisch-sprachigen Rum-Regionen, zum Beispiel den französischen Übersee-Departements Martinique und Guadeloupe  beziehen die Destillen diesen frisch gepressten Zuckerrohr-Saft, der vergoren und anschließend destilliert wird, direkt von den Zuckerfabriken und stellen den so genanntem Rhum agricole her. Verständlicherweise betont dieses direkte Vorgehen den pflanzlichen Charakters des Zuckerrohrs. Diese Eigenart des Rhum agricoles spaltet die Rum-Liebhaber: Die einen lieben das feine Getränk, andere verschmähen ihn und bevorzugen andere Varianten.
2) Einige wenige Destillen gehen einen Arbeitsschritt weiter und beziehen ein Konzentrat aus Zuckersaft. Dieser Sirup ist ein haltbarer, eingekochter Zuckersaft, der auch vergoren und destilliert werden kann. Gerade die ganz großen Destillen nutzen vornehmlich diese Methode. Würden sie nur während der Erntezeit destillieren, könnten sie die Nachfrage des Massenmarkts nicht befriedigen. Aus diesem Grund benötigen sie eine Methode um das ganze Jahr über Rum herstellen zu können und greifen deshalb auf das haltbare Konzentrat zurück.Das häufigst eingesetzte Verfahren ist den Saft in Melasse und kristallisierten Zucker zu verwandeln. Der kristallisierte Zucker wird als Süßungsmittel verkauft, die Melasse wird von Destillen bezogen, die Melasse fermentieren und zu Rum verarbeiten.
3) Mit Ausnahme der französisch-sprachigen Destillen und den Groß-Destillen arbeiten die meisten Rum-Hersteller hauptsächlich mit Melasse. Hierbei sind ausgehend vom Zuckerrohr-Saft noch einige Arbeitsschritte von Nöten. Nach einigen chemischen Prozessen wird dem Zuckerrohr-Saft das Wasser in besonderen Kochapparaten entzogen. Der Saft wird bei niedrigen Temperaturen gekocht, was den Zucker vor dem Karamellisieren bewahrt, und ihn so langsam zu einem dunkelbraunen, dickflüssigen Sirup werden lässt. Er enthält neben Zucker und Wasser auch Pflanzenstoffe, Mineralien und andere nicht-zuckerhaltige Stoffe. Während die letzten Reste des Wassers in einem sorgfältig kontrollierten Vakuum entfernt werden, wird pulverisierter Zucker hinzugefügt und es entstehen dicke, dunkle Kristalle. Diese Kristalle werden in  Zentrifugen getrennt, die den Rohzucker durchfallen lassen.

 

4) Schritt: Fermentierung

Der Prozess der Fermentierung, d. h. des Vergärens, bedeutet vereinfacht gesprochen, dass aus biologischer Sicht Mikroorganismen den Zucker einer Flüssigkeit verbrauchen und dabei Alkohol und Kohlendioxyd produzieren. Dieser Prozess unterscheidet sich von Destillerie zu Destillerie in nicht unerheblichem Maße. Einige fermentieren ihre Melasse nur einige Stunden, bei anderen dauert der Prozess bis zu zwei Wochen. Es sind die Unterschiede in den einzelnen Prozess-Schritten, die einem Rum seine persönliche Handschrift, seinen Fingerabdruck verleihen und dafür sorgen, dass kein Rum dem anderen gleicht.

Ein Extrem ist die „natürliche  Fermentierung“, wobei mit Hilfe von natürlicher Hefe der Zucker in offenen Behältern vergoren wird.Das andere Extrem ist, die Fermentierung unter Laborbedingungen durchzuführen. Die meisten kommerziellen Destillerien bewegen sich bei der Fermentierung ihrer Rums irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.

5) Schritt: Destillation


Der nächste Schritt ist die Destillation. Das  Konzept und die grundlegenden Mechanik der Destillation sind einfach und jedem noch aus dem Chemie-Unterricht bekannt. Vergorener Alkohol wird in einem versiegelten Kessel erhitzt und so von der Flüssigkeit entfernt.   Anschließend wird der Alkohol wieder verdichtet und gesammelt, so dass reiner Alkohol übrig bleibt. In Wahrheit aber ist dieser Vorgang ein extrem kompliziertes Verfahren. Jede noch so kleine Variation innerhalb des Prozesses kann dabei das Endprodukt beeinflussen. Deshalb ist die Destillation eine Wissenschaft für sich.

 

Auch hier variieren die einzelnen Prozessschritte von Destille zu Destille wieder erheblich. Keine Destillation-Anlage gleicht der anderen, so gut wie jede ist ein von Hand gebautes Unikat. Einige Destillen verwenden relativ einfache Aufbauten, während andere Destillen kompliziertere Apparate verwenden, vor allem um spezifische chemische Komponenten ihres Rums entfernen zu können. Dies hat nicht nur mit der Tradition und der Philosophie des Rum-Herstellers zu tun: Einige Komponenten lassen sich für gutes Geld an andere Industriezweige weiter verkaufen und bedeuten so zusätzliche Einnahmequellen.
Je nach Zielsetzung erreichen die Hersteller mit ihren einzelnen Destillations-Schritten einen Alkoholgehalt zwischen 70% und 95%. In der Karibik werden viele der günstigeren Rums noch in der Destille in Flaschen abgefüllt und direkt in die Läden und Supermärkte ausgeliefert. Meistens jedoch reift Rum – was den Charakter des Alkohols ändert und ihn rund und geschmackvoll werden lässt. Oft mischen die Destillen ihre unterschiedlichen Rum-Sorten, manchmal bringt man auch Rum aus verschiedenen Reifesorten zusammen.

6) Schritt: Lagerung / Aging

 

Wie bei fast allen Spirituosen wurde auch beim Rum heraus gefunden, dass die Lagerung des Alkohols seine Qualität verbessern kann. Als die Destillen begannen, auf Vorrat zu produzieren, lagerten sie ihren Rum in Holzfässern. Auf den langen Schiffspassagen begann der Rum dann zu reifen und veränderte nicht nur seinen Geschmack sondern auch seine Farbe, denn frisch destillierter Rum, so genannter „roher Rum“ ist immer hell.
Der Alkoholanteil im Rum wirkt geradezu wie ein Lösungsmittel auf die im den porösen Holzfässern vorhandenen Tannine; dazu estert er, was dem Rum wie jedem anderen alkoholischen Getränk einen leichten Vanillegeschmack, aber auch ein rauchiges Aroma gibt, je nach Alter des Alkohols.
Heutzutage lassen die meisten Destillerien einen ihre Rums in Eichenfässern reifen, in denen sich zuvor Whisky oder Bourbon befand. Ein Teil der Rumfässer kommt dabei aus den USA Schottland, Frankreich oder Spanien und diente vorher in der Whisky-, Cognac- oder Sherry-Herstellung.
Abhängig von der Tradition des Unternehmens wird unterschiedlich mit den aufgekauften Fässer verfahren:

 

    • In einigen Destillen werden die Fässer innen gereinigt, indem man sie mit Wasser ausspült und die Wände abkratzt oder ausbrennt. Manche Destillen zerlegen die Fässer für die Reinigung sogar in ihre Einzelteile um sie später erneut abzudichten und sie wieder zusammenzusetzen.
    • Andere wiederum befüllen die Fässer ohne sie zu reinigen. Alkohol desinifiziert – und das Aroma des  ursprüngliche Inhalt könnte sich ja auf den Rum übertragen.
    • Eine dritte Möglichkeit, die auch von einigen Destillen praktiziert wird ist der Einsatz von neuen Eichenfässern, die dann über einer Flamme innen angekohlt werden.

 

Ein leichterer Alkoholanteil während des Reifeprozesses löst die leichteren Ester und Phenole aus den Holzfässern. Ein stärkerer Alkoholanteil dagegen beeinflusst die schwereren Stoffe und die damit verbundenen Geschmacksrichtungen. Die meisten Destillerien lassen ihren Rum bei höherem Alkoholgehalt reifen, da sie dann auf Dauer weniger Fässer benötigen und platzsparender agieren können. Aber ein höherer Alkoholanteil trägt auch zu einem höheren  Verdunstungsverlust bei, was als „Engelsanteil“ bezeichnet wird. Wenn Sie in den Genuss einer Destillen-Tour kommen wird jeder Guide – wenn Sie die Lager erreichen –  zur Decke deuten und Ihnen erzählen, dass irgendwo auf den Regalen die Engel der Region sitzen und sich an dem köstlichen Rum laben.
Beim Rhum Agricole hingegen gibt es Varianten, die direkt ohne Lagerung für den lokalen Markt in Flaschen gefüllt und verkauft werden. Diese Sorten würden zu viel ihres typischen Charakters verlieren, wenn man sie reifen ließe. In den allermeisten Fällen wird der Rum jedoch während des Reifungs-Prozesses oder kurz vor der Abfüllung mit Wasser auf einen Alkoholgehalt zwischen 40 und 50% verdünnt. Dies ist davon abhängig, auf welches Produkt der Hersteller abzielt, oder welchen Markt er bedienen will. Manche Hersteller unterscheiden auch zwischen Exportware und Rum, der für den inländischen Markt bestimmt ist. In Nicaragua hat die Exportware 40%, der Rum für die Einheimische Bevölkerung nur 35% Alkoholgehalt.

 

 

Einige Rum-Sorten werden mit natürlichen Geschmacksverstärkern versetzt. So ist eine gern verwendete Praxis in der Karibik, Kokosnuss-Stücke ins Fass zu geben, um einen Kokosnuss-Rum wie beispielsweise den Belmont Coconut Rum zu erhalten, ausgewählte Kräuter aus dem Regenwald hinzuzufügen oder den Rum mit Karamell für eine bessere Farbgebung zu versetzen . Spiced Rums werden mit Gewürzen versetzt, und Rum-Liköre erhält man, indem Fruchtsäfte oder Honig beigemischt werden.

 

 

Viele Hersteller bedienen sich einer Methode namens „Blending“. Beim Blending, dem Verschneiden, werden Rums unterschiedlichen Alters vermischt, um einzelne Geschmackskomponenten herauszuarbeiten und ein besseres Endprodukt zu kreieren.

>> weiter mit: Farbe des Rums

Die Geschichte des Rums

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Jedes Getränk hat seine Geschichte und ist mit einer bestimmten Region oder einem bestimmten Schlag Menschen verbunden. Die Geschichte des Bieres ist eng mit den bayrischen Kloster-Brauereien und den dort lebenden Mönchen verbunden. Wer an Rum denkt, denkt an Freibeuter, Matrosen und die Karibik.

 Wein & Bier taugen als Bord-Getränk nicht

Im 16. Jahrhundert beherrschten vor allem zwei Nationen die Weltmeere: Spanien und England. Um ihren Einfluss auszuweiten, mussten auch die Schiffe größere Reisen unternehmen und dem geliebten Heimathafen immer länger fern bleiben. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden im 17. Jahrhundert die östlichen Inseln der Karibik kolonisiert und bepflanzt.

 

Die Kolonialherren beorderten bewaffneten Schiffe in die Region, um den Pflanzern bei Piraten-Angriffen beizustehen und sie vor den Flotten ihrer kontinentalen Feinde zu schützen. Um die Mannschaften während dieser nicht sehr spannenden Arbeit bei Laune zu halten wurden, den Matrosen tägliche Wein- und Bier-Rationen zugesprochen.

 

Die karibischen Wetterverhältnisse waren jedoch nicht mit dem europäischen Klima zu vergleichen. Das Bier wurde bereits unterwegs ungenießbar und Wein verwandelte sich in Windeseile in Essig.

 

 Rum als willkommenes Bezahlungsmittel

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Wie durch Gottes Fügung bahnte sich eine Lösung für diese missliche Lage an:

Als im 17. Jahrhundert Europa seinen Vorliebe für süße Speisen entdeckte, explodierte die Nachfrage nach Zucker und es schossen in der gesamten Karibik auf allen Inseln Zuckerrohr-Plantagen wie Pilze aus dem Boden. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Plantagen begannen, Alkohol zu destillieren. Da die europäischen Großmächte allesamt den Export zum Schutz des heimischen Alkohol-Geschäfts reglementierten und schließlich untersagten, hatten die Plantagenbetreiber ein Problem: sie blieben auf ihren Rum-Fässern sitzen und lockten somit Piraten an.

 

Aus diesem Grund versuchten die geschäftigen Pflanzer nun ihre überschüssige Ware an die englische Marine zu verkaufen schaffte so eine klassische Win-Win-Situation. Aufgrund der militärischen Präsenz zogen sich die Piraten zurück, im Gegenzug konnte die Royal Navy ihren Soldaten endlich einen dem Klima angepassten Alkohol bieten und so die Moral der Truppen stärken.

 

Bereits im Jahr 1650 gehörte ein halber Liter Rum zur täglichen Ration eines Seemannes und die einzelnen Inseln begannen um die Gunst der Schiffe zu buhlen, hing doch ihre komplette Existenz von deren Schutz ab. Um den Nachschub für die Seeleute und gleichermaßen die Sicherheit der englischen Kolonien zu sichern, wurde Ende des 17. Jahrhunderts ein Blend von verschiedenen Karibik-Inseln offiziell zur täglichen Ration der königlichen Matrosen ernannt.
Problematisch war nur der Alkoholgehalt dieses Rum. Wer jeden Tag einen Humpen 75% Rum zu sich nimmt, wandelt sich innerhalb kürzester Zeit vom disziplinierten Soldaten zum disziplinlosen Trunkenbold der alsbald die Pläne ihrer Majestät gefährdet. Aus diesem Grund beschloss die Admiralität, die Ration stark zu verdünnen und führte ein Belohnungssystem ein: Tapfere Soldaten erhielten zusätzlich Zucker und Zitronensaft – das Getränk wurde mit dem Namen Grog benannt – sowie extra Rationen bei gutem Verhalten.

 

 Rum – ein traditionsreiches Getränk in der Royl Navy

Auch wenn sich die täglichen Rationen, nicht zu letzt durch steigende Komplexität der Kriegsmaschinerie von Jahrzehnt zu Jahrzehnt reduzierte, so hielt sich dieser Brauch 320 Jahre lang. Erst im Jahr 1970 wurde auf einem englischen Kriegsschiff die letzte Ration Rum für englische Matrosen ausgeschenkt. Das Rezept dieses Orginal-Blends kaufte der Abenteurer Charles Tobias der britischen Marine im Jahr 1979 ab und vertreibt den Rum seitdem unter dem Namen Pusser‘s Rum.  Wer also 300 Jahre britische Seefahrt-Geschichte probieren möchte, kann den gleichen Rum probieren, mit dem Seemänner ihre Siege in den größten Seeschlachten der Welt begossen haben.

 

Zuckerrohr wird in den gesamten Tropen angebaut

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Obwohl Rum eine so bewegte Geschichte hinter sich hat, lässt sich heute gar nicht mehr exakt klären, wo der Rum erfunden wurde: Er wurde von den spanischen und portugiesischen Eroberern erst in Brasilien angebaut und verbreitete sich von dort in die Karibik.

Mittlerweile wird Zuckerrohr überall in den Tropen angebaut. Aus diesem Grund umfasst die Liste der Rum-Produzenten die meisten der Staaten, die in den Tropen angesiedelt sind. Neben den karibischen Staaten gibt es Rum aus Surinam, Mauritius und den Seychellen. In Zentral- und Südamerika hat jedes Land seine regionalen, oft auch über die Landesgrenzen hinaus bekannten Rum-Hersteller. So stellt Guatemala mit dem Zacapa Rum einen der bekanntesten Rums überhaupt her und Flor de Cana betreibt in Nicaragua einen wahren Rum-Konzern. Sogar Indien ist Rum-Produzent und produziert mit dem Old Monk Rum einen der absatzstärksten Rums weltweit.

 

Doch nicht nur die tropischen Staaten mischen im Rum-Geschäft mit. Auch nicht tropische Staaten importieren mittlerweile Melasse oder jungen Alkohol, um diesen in Europa reifen zu lassen. Gerade Unternehmen aus England, Schottland oder Spanien, die im Reifen von anderen Spirituosen bereits auf eine lange Tradition zurückblicken können, versuchen auch im Rum-Segment Fuß zu fassen, und reifen neben Sherry, Whisky oder Brandy auch Rum in ihren Lagerhallen. In höheren Breitengraden und größeren Höhen entwickelt sich der Alkohol im Fass viel langsamer.

Der so genannte „Dock-Rum“ -so heißen die Rum-Sorten, die in Großbritannien reifen – ist in Abfüllungen zu finden, die durchaus 20 Jahre alt sein können; er schmeckt völlig anders als der Rum, der in den Tropen gereift ist, was mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck zu tun hat.

 

>> weiter mit: Rum-Produktion

Einleitung

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Obwohl sich Rum in den letzten Jahren zu einem Geheimtipp innerhalb der Gemeinde von  Fans edler Spirituosen entwickelt hat, fristet er im Vergleich zu anderen Alkoholika wie Wodka oder Whiskey weiterhin ein Schattendasein. Während in der Karibik Rum zu allen möglichen Gelegenheiten getrunken wird, sieht der Durchschnittseuropäer Rum hauptsächliche noch als Beigabe für Cocktails, Longdrinks oder als Backzutat. Natürlich fehlen uns weiße Sandstrände, feurige Sonnenuntergänge und oftmals die lauen Abende, die zu einem schönen Glas Rum einladen. Dennoch gibt es auch in europäischen Breiten genügend Gelegenheiten, einen guten Rum aufzumachen.

Die vorliegende Serie beschäftigt sich mit folgenden Themen:

 

Beim Genuss von Rum gibt es einige Dinge zu beachten:

 

  • Bei Rum gibt es erstmal nur zwei Unterscheidungsmerkmale: „schmeckt“ oder „schmeckt nicht“. In einem zweiten Schritt können Sie dann heraus finden, warum Ihnen ein bestimmer Rum schmeckt, oder eben nicht. Über gewisse Eigenschaften – zum Beispiel Süße oder Frucht –  kann man so schneller seine eigenen Vorlieben heraus arbeiten.
  • Geschmäcker sind verschieden und Probieren geht über Studieren. Beim Genuss eines Rums sollte man sich immer ein eigenes Bild machen und sich auf die eigene Nase und den eigenen Gaumen verlassen.Wenn Sie sich ein bisschen näher mit dem Thema Rum auseinander setzen, werden Sie auf Rums stoßen, die Experten über den grünen Klee gelobt haben – ihnen werden Sie aber eher fade vorkommen. Andererseits werden Ihnen vielleicht Rums schmecken, die von anderen verrissen wurden. Diese Erfahrungen sind gut, wichtig und völlig in Ordnung. Denn Geschmäcker sind eben verschieden.
  • Mann sollte nie über einen Rum urteilen, bis man ihn gekostet hat. Je mehr man allerdings über die Zusammensetzung und die Produktion einer Spirituose weiß, desto besser kann man sie einordnen – und natürlich auch genießen. Denn Alkohol aus Zuckerrohr ist der vielseitigste der Welt.
  • Bei Rum handelt es sich um starken Alkohol. Man sollte ihm immer mit Respekt begegnen und verantwortungsvoll trinken.

 

Ein guter Rum setzt sich aus mehreren Dingen zusammen: Handwerk, Tradition und Herkunft.

Handwerk

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Unter den handwerklichen Fähigkeiten versteht man die Qualität der Rohstoffe sowie deren Verarbeitung.

 

  • von wo stammen Wasser und Zuckerrohr?
  • Welche Qualität haben die Rohstoffe und wie frisch sind sie?
  • Wie sauber läuft die Gärung ab und wie gleichmäßig ist der Brennverlauf?

Tradition

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Unter Tradition versteht man Art der Abfüllung sowie die Lager- und Reifebedingungen. Sie ist für die Geschmacksausrichtung und die Aromen verantwortlich:

 

  • welche Fässer verwendet die Destille, und wie wird mit ihnen verfahren?
  • wo und wie lange wird der Rum gelagert?
  • werden Zusätze für die geschmackliche Entwicklung hinzu gegeben?

 

Herkunft

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Entscheidend ist auch die Herkunft des Rums. Experten gehen soweit und sagen, dass die geographische Lage einer der wichtigsten Aspekte für die Qualität eines Rums ist. Aus seiner geografischen Herkunft kann man viel herauslesen: So ist ein Rum von den französisch-sprachigen Karibik-Inseln fast immer ein so genannter Rhum Agricole und wird aus frischem Zuckerrohr-Saft hergestellt. Deutscher Rum kommt vornehmlich aus Flensburg (mit Ausnahme des Münchner Rums „Wave“) und ist entweder ein Destillat ist, bei dem 5% Karibik-Rum mit Neutral-Alkohol verschnitten und in Deutschland abgefüllt wird, oder aber so genannter „echter Übersee Rum“ bei dem kein Agraralkohol hinzugefügt wird.

Auch in Deutschland werden einige wenige Marken mittlerweile intensiv vermarktet, während andere Rumsorten kaum eine Rolle spielen – selbst wenn sie innerhalb der Rum-Szene eine exzellenten Ruf haben oder die Platzhirsche in Punkto Geschmack und Qualität um Längen überbieten. Selbst im Fachhandel mangelt es oftmals an einer gut-sortierten Auswahl und selten trifft man auf wirkliche Rum-Experten mit einem ordentlichen Soritment.

Zusammenfassung

Wir haben dieses Magazin ins Leben gerufen, um Ihnen bei Ihrer Entdeckungsreise zu helfen, sich in der Welt dieser edlen Spirituose etwas besser zurecht zu finden. Viele der oben genannten Punkte lassen sich nur unter großem Aufwand überprüfen. Um die Qualität der Rohstoffe zu überprüfen müssten Sie schon eine Destillen-Tour machen und sich in den Zuckerrohr-Plantagen umsehen. Und selbst dann wird es schwierig die Qualität zu beurteilen.

Unserer Ansicht nach ist es jedoch wichtig, zu wissen, was einen guten Rum ausmacht – um das Geschmackserlebnis besser einschätzen und beurteilen zu können. Mit Hilfe der Serie Rum-Wissen sind sie in der Lage, sich selbst ein Bild über die Faszination Rum zu machen.

 

>> Weiter mit der Etiketten-Kunde

Etikettenkunde

Kaum eine Spirituose kann mit so einer Vielfalt an Flaschenformen, Farben und unterschiedlichen Etiketten aufwarten wie Rum. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass viele einen Rum erstmal anhand dieser Merkmale auswählen.  Ein kleiner Überblick über die Landschaft der Rum-Etiketten schadet nicht – schließlich sollte man zumindest abschätzen können, auf was man sich einlässt.

 

Wir haben im folgenden Beitrag einige typische Bezeichnungen auf Rum-Etiketten näher betrachtet. Wir benutzen nur hochauflösende Fotos in den Produkt-Beschreibungen unseres Shops, sodass Sie sich selbst auf Entdeckungsreise begeben können, um Vorder- und Rückseiten der Rums genau zu studieren.

 

Marke und Logo

Als erstes sticht immer der Hersteller ins Auge. Meist ist das Etikett mit dem Firmenlogo verziert. Eine Jahreszahl (zum Beispiel Bermudez 1852, oder Matusalem 1872) sagt nichts über das Alter des Rums aus, sondern ist in den allermeisten Fällen eine Angabe zum Jahr der Firmengründung oder ein geschickter Marketing Trick (Bacardi 8).

Zur  Hersteller-Bezeichnung gibt es aus Qualitätssicht nicht viel zu sagen: Einige Marken produzieren phänomenalen Rum, sind aber nur unter Experten bekannt. Andere Marken produzieren ehr mittelmäßigen Rum, sind aber aufgrund entsprechender Marketing-Budgets weltweit bekannt. Geschmäcker sind verschieden. Hier hilft nur eines: auch mal einem etwas unbekannteren Rum eine Chance geben. Vielleicht verliebt man sich ja auf Anhieb.

 

Mengen-Angaben

Die Mengen-Angaben sind meist am Rande, oft in den Ecken des Etiketts zu finden. In den meisten Fällen haben Sie eine 0,7l Flasche vor sich. Einige, oft teurere Rums werden in 0,5l Flaschen ausgeliefert. Einige Hersteller füllen besonders beliebte Sorten auch in 1 Liter Flaschen ab, wie zum Beispiel Zacapa einen seiner Spitzen-Rums, den Zacapa Centenario Solera 23 Años.

 

Alkohol-Angaben

Beim Alkohol-Gehalt gibt es sehr unterschiedliche Ausführungen: Ein Rum-Liquer kann gut nur 25% Vol. haben, während ein Overproof-Rum über 57,15 % Vol. aufweist. Unser stärkster Rum, der Holey Dollar Rum Platinum Coin Cask Strength hat sogar 75,9 %Vol. Alkohol. In der Regel bewegen sich die meisten Rums jedoch zwischen 38% und 43% Vol. Ein Blick auf das Etikett ist im Falle der Alkohol-Angaben jedoch immer ratsam – nicht dass man eine böse Überraschung erlebt.

 

Die Bezeichnung „% Vol.“ bezeichnet den Anteil an Alkohol in Bezug auf das Gesamtvolumen.
In der Regel wird der destillierte Alkohol, das so genannte Kopfprodukt – mit einem Ethanol-Gehalt von über 95% – während oder nach dem Reifeprozess mit Wasser auf den auf dem Etikett abgedruckten Wert verdünnt. Der Alkohol-Gehalt sagt jedoch nicht automatisch etwas über den Geschmack aus: Gerade die richtig starken Rums kann man durchaus manchmal falsch einschätzen und mit einem „leichten Kollegen“ verwechseln. So haben  beispielsweise  besonders scharfe Sorten typischerweise weniger als 38% Alkohol.

 

Auf den französisch-sprachigen Inseln verwendet man als Gradzeichen „degrees“ die dem ansonsten üblichen „% vol“ entsprechen.

 

Rums aus dem us-amerikanischen Raum haben oft die Bezeichnung „Proof„auf Ihren Etiketten: 2 Proof entsprechen einem 1% Vol. Alkohol. Auch wenn die Amerikaner konsequent auf ihren Umrechnungs-Tabellen beharren – im Rum-Geschäft hat es sich durchgesetzt, zumindest beide Möglichkeiten abzudrucken: unser Beispiel – der Prichard’s Fine Rum – weist einmal 80 U.S. Proof und entsprechend 40% Vol. Alkohol aus.

 

Qualitätsmerkmale

Viele Rum-Hersteller sind mittlerweile dazu übergegangen, Altersangaben auf das Etikett zu drucken. Da die meisten Rums aus Blends, also aus Mischungen verschiedener und unterschiedlich alter Rums bestehen, bezieht sich die Altersangabe immer auf den jüngsten verwendeten Alkohol.

Wenn Malteco beispielsweise vom Malteco 10, Malteco 15 oder Malteco 20 spricht, so heisst das, dass der jüngste verwendete Rum auch auf dem Etikett abgebildet wird.
Viele Destillen verwenden abhängig von ihrer geografischen Lage unterschiedliche Bezeichnungen, um auf das Alter und die Qualität des Rums hinzuweisen.

 

Die spanisch-sprachigen Rum-Hersteller verwenden folgende Begriffe:

 

  • anejo = alt,
  • gran anejo = sehr alt

 

Diese Bezeichnung verdienen in der Regel nur die besten Rums des Hauses, Altersangaben sind hierfür aber nicht zwingend vorgeschrieben.

 

Die französischen Karibik-Inseln verwendet ähnliche Begriffe, wobei diesen wenigstens zum Teil Altersangaben zugeordnet werden:

 

  • vieux = alt, wird verwendet wenn der Rum  mindestens drei Jahre gereift ist.
  • tres vieux = sehr alt
  • hors d’age = wird bei einem Blend gereifter Rumsorten verwendet.
  • traditionell = es handelst sich um Melasse-Rum

 

Zudem sollte man bei Rums der  französischen Karibik-Inseln immer darauf achten, ob ein Abfülldatum angegeben ist, da Jahresangaben über den Reifeprozess verwirrend sein können. Rum reift in Flaschen nicht nach.
Hat man eine Flasche Rhum agricole vor sich – einen aus frischem Zuckerrohr-Saft hergestellten Rum – erwarten einen nochmals andere Bezeichnungen:

 

  • VO = so bezeichnet man einen Rum, der  mindestens 3 Jahre in Eichenfässern lagert.
  • VSOP = so bezeichnet man einen Rum, der mindestens 4 Jahre in Eichenfässern lagert.
  • XO = so bezeichnet man einen Rum der mindestens 6 Jahre in Eichenfässern lagert.

 

Die Bezeichnung XO findet sich nicht nur auf den französisch-sprachigen Inseln sondern auch in anderen Teilen der Rum-Welt. XO steht hier für „extra old“ – zieht aber auch wieder keine exakte Jahreszahl nach sich. So gibt es zum Beispiel den A.H. Riise Rum XO Single Barrel der bis zu 20 Jahre gelagert wird, den 15-jährigen Pyrate XO Reserve oder den Zacapa Centenario XO Solera Grand Special Reserve mit bis zu 25 Jahren. Alle haben jedoch gemeinsam, absolute Spitzenrums zu sein.

 

Weitere Qualitätsmerkmale sind:

  • Solera = komplexeres Verfahren, bei dem in der Regel die Verdunstungsmenge durch jüngere Jahrgänge ausgeglichen wird
  • Single Barrel = Einzelfass-Abfüllung
  • Nummerierungen von Flaschen, Auflagen, Anzahl der Abfüllungen etc. wie im Etikett-Beispiel des Lucia Distillers Rum 1931
  • Auszeichnungen = Prämierungen auf Rum-Festivals oder bei offiziellen Verkostungen zeugen von Qualität und sind ein optisches Highlight auf jedem Etikett

 

Im Idealfall lässt sich bei der Einzelfass-Abfüllung nachvollziehen, aus welchem Fass die entsprechende Flasche stammt. Da jedes Fass unterschiedliche geschmackliche Ausprägungen mit sich bringt, können Einzelfass-Abfüllungen sogar von Fass zu Fass leicht variieren.

Ebenfalls interessant ist es, nach Begrifflichkeiten wie „destilled AND bottled“ Ausschau zu halten. Wenn sich Destille und Abfüller unterscheiden, oder der Destiller gar nicht aufgeführt wird, ist dies immer ein Zeichen dafür, dass der Destiller aus firmenpolitischen Gründen nicht genannt werden soll. Im Idealfall heisst es „abgefüllt durch“ und nicht „abgefüllt für“ und zusätzlich ist die Destille angegeben. Sonst kann es gut sein, dass es sich um Massenware handelt, deren Qualität unter Umständen nicht allzu hoch ist.

Rückseite der Etiketten

 

Das Kleingedruckte eines Rums  befindet sich meistens auf der Rückseite eines Etiketts. Hier findet man unter Umständen wertvolle Hintergrundinformationen über den Geschmack eines Rums oder schöne Geschichten. Im Falle des Pussers Rums zum Beispiel, dass er das Orginal-Rezept beinhaltet, das den britischen Seeleuten Jahrhunderte lang ausgeschenkt wurde. Man kann jedoch auch Eigenarten und Unstimmigkeiten entdecken. Besagter Pussers Rum wird beispielsweise auf dem Vorder-Etikett als „Product of British Virgin Island, Trinidad and Guyana“ ausgezeichnet. Auf der Rückseite wird der Rum jedoch als „Product of Barbados“ deklariert. An diesen Unstimmigkeiten kann man unter Umständen erkennen, dass Herkunft sowie Lagerung und Abfüllung an unterschiedlichen Orten stattfinden.

 

Ebenso findet man auf der Rückseite oft Informationen, ob der Rum Zusätzen für den Geschmack oder die farbliche Gestaltung versehen ist. Zudem werden oft Hersteller und Importeure abgebildet. Gerade Importeure spezialisieren sich oft auf bestimmte Qualitäts-Bereiche. Es gibt Importeure die generell Spitzen-Rums importieren, andere fokussieren auf Massenware. Auch dies kann im Einzelfall ein Hinweis auf die Qualität des Rums sein.

Marketing-Floskeln

 

Begriffen wie:

 

  • Reserva
  • Formula Originale de Cuba
  • eigene Plantage

 

sind mit Vorsicht zu genießen, sie wurden von einer Marketing-Abteilung entwickelt und haben nichts mit der Qualität des Rums zu tun.

 

Mit diesen Ausführungen sind Sie bestens gewappnet sich mit Rum-Etiketten auseinander zu setzen und etwas tiefer in die faszinierende Welt der Rums einzutauchen. Viel Spass beim Lesen!