Cognac: Herkunft und Herstellung des genussreichen Getränks
Cognac ist mehr als ein Getränk. Cognac ist ein Genuss, der mitten in der Charente (Frankreich) als Brandwein geboren wird und teilweise über Jahrzehnte zu dem edlen Endprodukt reift.
Was ist Cognac?
Cognac (auch: Weinbrand) ist ein alkoholischer Brandwein, der aus Weißweinen hergestellt wird, die aus der französischen Region Cognac stammen. Der Name "Cognac" ist geschützt und dient als Herkunftsbezeichnung und Qualitätsbeweis des Herkunftsgebietes. In Deutschland ist es aus Warenschutzgründen nicht erlaubt, den Begriff "Cognac" für eigene Produkte einzusetzen, weshalb hier der Begriff "Weinbrand" geläufiger ist.
Geschichte des Cognacs bis zum 16. Jahrhundert
Der moderne Cognac wurde sehr früh geboren. Bereits im 3. Jahrhundert nach Christus wurde allen Galliern seitens des Kaisers Probus das Recht eingeräumt, Wein herzustellen. Im 12. Jahrhundert ordnete Wilhelm X, Graf von Poitiers und Herzog von Guyenne an, ein neues Weinanbaugebiet in der französischen Provinz "Poitou" anzulegen. Bereits im 13. Jahrhundert erfreuten sich diese Weine großer Beliebtheit und wurden nach Holland, Skandinavien und England exportiert. Die in Poitou hergestellten Weine wurden von holländischen Schiffen, die ursprünglich Salz transportierten, mitgenommen. Schon in dieser Zeit war das französische Charente-Gebiet sehr export- und gewinnorientiert. Auf weite Provinzen wurden die Weinberge deshalb ausgedehnt. Eigentlich war die Stadt "Cognac" aufgrund der Salzlager bekannt, doch durch den Weinhandel wurde die Stadt immer bedeutender. Die Stadt Cognac wurde zur Weinmetropole. Holländische Handelsschiffe kamen im 16. Jahrhundert bis in die charentaiser Häfen und nach Cognac, um dort die berühmten Weine "Borderies" und "Champagne" zu laden. Da die Weine sehr beliebt waren, kam es zu nachlassender Qualität, aus der Absatzschwierigkeiten resultierten. Das Problem war, die Tatsache, dass die Weine wegen des geringen Alkoholgehaltes unter dem langen Transport auf hoher See litten. Die holländischen Händler verwendeten genau in dieser Zeit den Wein als Rohstoff in ihren neu errichteten Brennereien. Die Weine wurden zu so genanntem "Brandwijn" (gebranntem Wein) verarbeitet, der heute als "Cognac" bekannt ist. Später wurde aus dem Wort der englische "Brandy". Die Holländer wollten den ursprünglichen Wein wieder herstellen und tranken den Brandwijn mit Wasser oder anderen Getränken verdünnt.
Beginn des 17. Jahrhunderts: Die doppelte Destillation
Die doppelte Destillation kam mit Beginn des 17. Jahrhunderts auf. Dadurch entstand ein Brandwein, der eine höhere Konzentration aufwies, billiger und leichter zu transportieren war als die bisherigen Weine. So nahm die Entwicklung des Cognacs neue Formen an. Die Holländer bewiesen Erfindergeist und veränderten nach und nach die ersten Brennblasen. Die Franzosen verbesserten allerdings die Technik der doppelten Destillation und machten sich ein Geheimnis zu Nutze. Die Franzosen hatten festgestellt, dass der aus Limousin stammende Cognac, der in Eichenfässern gelagert wurde, einen verfeinerten Geschmack aufwies. Dieses Geheimnis resultierte daraus, dass eine Ladung vergessen wurde und so eine längere Lagerzeit hatte als die anderen Weine. Es waren die Franzosen, die feststellten, dass der Cognac auch pur ein Genuss war.
Jahrhundertwende: Kontore zur Zwischenlagerung
Um die Jahrhundertwende ( Mitte des 17. Jahrhunderts und Beginn des 18. Jahrhunderts) beschäftigte sich eine spezielle Organisation intensiv mit den Destillaten. In bedeutenden Städten wurden Kontore gegründet, die als Zwischenlager des Weintransportes dienen sollten. Die fertigen Branntweine wurden von Händlern gekauft, die in regelmäßigen Geschäftsbeziehungen zu Käufern in Nordeuropa und den Niederlanden standen. Später wurde der Export des Cognacs auf den Fernen Osten und Amerika ausgedehnt und die Weltreise des berühmten Getränks begann.
Mitte des 19. Jahrhunderts
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Cognac in Flaschen abgefüllt und verschickt. Der Cognac half somit auch den neuen Künsten der Korkherstellung und Glasbläserei auf die Beine. Damals erstreckte sich das Weinanbaugebiet auf über 280.000 Hektar. Als um 1875 die Reblaus einfiel, wurde der größte Teil des Weinanbaugebietes zerstört und 1893 machte es lediglich 40.000 Hektar aus. Der Wiederaufbau der Cognacregion erforderte vieler und langer Anstrengungen bis amerikanische Propfreben in die Region gebracht wurden, die gegen die Reblaus resistent waren. Durch die Veredelung waren die traditionellen Rebsorten geschwächt und wurden durch die resistentere Sorte "Ugni Blanc" ersetzt. Diese Rebsorte wird heute für ca. 90 Prozent der Cognac-Produktion eingesetzt. 1909 wurde das Anbaugebiet geografisch abgegrenzt und nach dem Ende des ersten Weltkrieges und mit dem Vertrag von Versailles wurde Deutschland verpflichtet, den Namen "Cognac" nicht mehr für eigene Produkte einzusetzen. Als kontrollierte Ursprungsbezeichnung und Marke ist "Cognac" seit 1936 anerkannt. Seitdem unterliegen alle Phasen der Herstellung strengen Kriterien
Die Herstellung
Nur die Trauben aus dem kontrollierten Anbaugebiet der Region Cognac werden bei der Herstellung verwendet. Nur diese Trauben sind geeignet, um einen Wein mit ca. 8 Prozent Alkohol herzustellen. Die Brennblase (alambic charentais), die bei der Herstellung verwendet wird, darf maximal 30 Hektoliter Volumen aufweisen, von denen nur max. 25 Hektoliter verwendet werden. Die doppelte Destillation ist das Geheimnis des echten Cognacs. Der trübe Rohbrand zeigt nach dem ersten Brennvorgang einen Alkoholgehalt von ca. 30 Prozent. Der zweite Brennvorgang produziert den Cognac, der einen Alkoholgehalt von 60 Prozent zeigt und als klarer Feinbrand erscheint. Nach der Reifung, die mehrere Jahre beanspruchen kann, bleibt ein Alkoholwert von 40 Prozent übrig. Diese 40 Prozent machen einen mundigen, edlen und wertvollen Cognac aus.
Jahreszahlen des Cognacs
- 12. Jahrhundert: Neues Weinanbaugebiet in der französischen Provinz "Poitou" wurde von Wilhelm X, Graf von Poitiers und Herzog von Guyenne angelegt.
- 13. Jahrhundert: Export der französischen Weine nach Holland, Skandinavien und England, die Stadt Cognac wurde zur Weinmetropole
- 16. Jahrhundert: Die berühmten Weine "Borderies" und "Champagne" wurden von holländischen Handelsschiffen geladen, die die Weine als Rohstoff für die neu errichteten Brennereien verwendeten.
- Beginn des 17. Jahrhunderts: Doppelte Destillation kam auf, Brandwein wies höhere Konzentration auf
- Mitte des 17. Jahrhunderts und Beginn des 18. Jahrhunderts: Kontore entstanden und der Cognac zog in die Welt
Mitte des 19. Jahrhunderts: Reblaus den größten Teil des französischen Anbaugebietes;
- 16. Jahrhundert: Erster Brandwjin
- 1909: Cognacgebiet wurde geografisch eingegrenzt
Ende des ersten Weltkrieges: Versailler Vertrag schützt den Namen und die Marke Cognac
Klassifizierungen
Cognac wird nach dem Alter klassifiziert, die der Zeit entspricht, die der Cognac im Eichenfass reift. Die Klassifizierung "vier Sterne" oder "V.S." besagt, dass das jüngste Destillat mindestens 2 Jahre alt sein muss. "Vieux" bezeichnet einen Cognac, der ein Destillat von mindestens vier Jahren Reife beinhaltet. "Very Superior Old Pale" steht als Klassifizierung für Cognac, dessen jüngstes Destillat wenigstens sechs Jahre alt sein muss.